Der Vater, der alles kann – die Mutter, die überall hilft

Wie die deutsche „Zusammenbruchgesellschaft“ das Kriegsende und die unmittelbare Nachkriegszeit erlebte. Das Leben der Deutschen in Trümmern war nach 1945 noch immer geprägt von der Propaganda der Nationalsozialisten und dem Kriegsgeschehen.

2025 jährt sich der 8. Mai zum 80. Mal – der Tag der deutschen Kapitulation 1945. Für die Redaktion der Zwischenfälle war dies Grund genug danach zu fragen, wie die deutsche „Zusammenbruchgesellschaft“ das Kriegsende und die unmittelbare Nachkriegszeit erlebte. War da Erleichterung, war da Freude? Wurde das Ende nationalsozialistischer Gewaltherrschaft gar als Befreiung erlebt?

Spielen im Bombenkrater – so sah die Realität vieler Kinder in der weiblich dominierten Nachkriegsgesellschaft aus. Viele Mütter, so schildern es ihre Töchter, waren „stark“ geworden durch die lange Abwesenheit der Väter. Was hatte das für Folgen für das Geschlechterverhältnis und für die Beziehungen zwischen Kinder und ihren Eltern? Und: Sprach man darüber, dass Mutter wie Vater am Nazi-System teilhatten?

 

Bildstrecke

    Kinder zwischen Trümmern

    Image

    Kinder spielen inmitten von Trümmern auf dem Gendarmenmarkt (heute Platz der Akademie).

    By Otto Donath - Link

    Auf dem Weg in den Luftschutzkeller

    Image

    Nach dem Fliegeralarm begeben sich Personen mit Radio, Koffern und Decken über die Kellertreppe in den Luftschutzraum.

    By Unbekannt - Link

    Britische Antinazistische Propaganda

    Image

    Dieses und andere Plakate wurden, angereget durch den Dezernenten und späteren Oberbürgermeister Kölns Ernst Schwering, in der britischen Besatzungszone verbreitet.

    By Historisches Archiv der Stadt Köln

    Care Pakete

    Image

    Millionen Amerikanische Care-Pakete mit Fleisch, Grundnahrungsmitteln und Kaffee kamen in der Nachkriegszeit nach West-Deutschland.

    By Unbekannt

    Kinder zwischen Trümmern

    Image

    Spielende Kinder am Berliner Savignyplatz (1946)

    By Otto Donath - Link

Quellen

Die Literatur, aus der zitiert wurde:

  • Adelsberger; Lucie: Auschwitz. Ein Tatsachenbericht, Berlin 1960.
  • Elsner, Gisela: Fliegeralarm. Roman, Wien/Darmstadt 1989.
  • Walb, Lore: Ich, die Alte, ich, die Junge: Konfrontation mit meinen Tagebüchern 1933 – 1945, Berlin (2)2000.

 

Die zitierten Interviewausschnitte sind entnommen aus:

Roberts, Ulla: Starke Mütter – ferne Väter. Töchter reflektieren ihre Kindheit im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit, Frankfurt/Main 1994.

 

Verwendete Literatur (Auswahl)

  • Bock, Gisela: Ganz normale Frauen. Täter, Opfer, Mitläufer und Zuschauer im Nationalsozialismus, in: Heinsohn, Kirsten/ Vogel, Barbara/ Weckel, Ulrike (Hg.): Zwischen Karriere und Verfolgung. Handlungsräume von Frauen im nationalsozialistischen Deutschland, Frankfurt a. Main/ New York 1997, S. 245-277.
  • Distel, Barbara: Frauen im Holocaust, Gerlingen 2001.
  • Kompisch, Kathrin: Täterinnen. Frauen im Nationalsozialismus, Köln / Weimar / Wien 2008
  • Krauss, Marita (Hg.): Sie waren dabei. Mitläuferinnen, Nutznießerinnen, Täterinnen im Nationalsozialismus, Göttingen 2008.
  • Kuhn, Annette/Pitzen, Marianne/Hochgeschurz, Marianne (Hg.): Politeia. Szenarien aus der deutschen Geschichte nach 1945 aus Frauensicht, Bonn 1998.
  • Schildt, Axel: Die langen Schatten des Krieges über der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft, in; Echternkamp, Jörg/Martens, Stefan (Hg.): Der Zweite Weltkrieg in Europa. Erfahrung Erinnerung, Paderborn u.a. 2007, S. 223-236.
  • Schulz, Hermann/Radebold, Hartmut/Reulecke, Jürgen: Söhne ohne Väter. Erfahrungen der Kriegsgeneration, Berlin 2004.
  • Seegers, Lu: Absente Väter der Nachkriegszeit, in; Brunner, Jasé (Hg.): Mütterliche Macht und väterliche Autorität, Göttingen 2008, S. 128-151.
  • Steinbacher, Sybille (Hg.): Volksgenossinnen. Frauen in der NS-Volksgemeinschaft, Göttingen 2007.
  • Windaus-Walser, Karin: Frauen im Nationalsozialismus. Eine Herausforderung für die feministische Theoriebildung, in: Gravenhorst, Lerke / Tatschmurat, Carmen (Hg.): TöchterFragen, Freiburg 1990.

Danksagung

Wir danken unseren Sprechern und Sprecherinnen:

Mit Musik von:

  • Audiorezout
  • Dee Yan Key
  • Hinterheim
  • Lobo Loco
  • Monroeville Music Center
  • Sergey Cheremisinov
  • The Bom Busters
  • David Czesztay